Streuobstwiesen

Streuobstwiesen.
Natur. Biotop. Ökosystem.

Die Streuobstwiesen - oder auch Obstgärten – sind eine traditionelle Form des Obstanbaus. Auf ihr stehen freistehende, hochstämmige Obstbäume unterschiedlichster Sorten, die sich je nach Lage und klimatischen Bedingungen unterscheiden. Bei regelmäßiger Pflege können die Bäume über 100 Jahre alt werden. In alten Streuobstwiesen findet man heute noch unbekannte Sorten, die es wert sind, erhalten zu bleiben. Darüber hinaus gehören auch Obstalleen und Einzelbäume zum Streuobstbau.

Durch die Intensivierung der Landwirtschaft und das Bau- und Siedlungswesen wurden Streuobstwiesen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark dezimiert. Sie gehören heute zu den am stärksten gefährdeten Biotopen Mitteleuropas.

Meist unbehandelt, frei von Spritzmittel, Dünger und Pestiziden stellen Streuobstwiesen den idealen Lebensraum für viele Vögel, Kleintiere und Insekten dar. Die Honigbiene spielt für die Bestäubung der Obstbäume eine tragende Rolle. Die Gewinnung von Honig ist ein für Streuobstwiesen typischer Nebenerwerb.

Im Gegensatz zu den modernen Obstplantagen, die von niederstämmigen Obstsorten in Monokultur geprägt sind, ist für Streuobstwiesen die Mehrfachnutzung kennzeichnend: Die Bäume dienen der Obsterzeugung, während das darunter liegende Grünland als Heuwiese oder direkt als Viehweide dient. Da die Bäume nicht im Primärfokus der Produktion stehen, sondern der Bodennutzung untergeordnet sind, erweist sich die wirtschaftliche Nutzung schwieriger und der Pflegeaufwand höher als bei Plantagen. Vor allem der Ertrag ist unterschiedlich und wird von der jeweiligen Höhenlage, der Bodenbeschaffenheit und den klimatischen Bedingungen beeinflusst.

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Baumpflege.
Beste. Qualität. Garantiert.

Für die perfekte Reife braucht die Frucht ausreichend Sonne, Licht und Luft. Liegen die Früchte nicht aneinander an, können sie sich besser entwickeln. Weniger ist in diesem Fall mehr. Dies gilt auch für die Verteilung der Nährstoffe aus dem Boden, da die gleiche Menge auf weniger Äpfel verteilt wird, und die einzelnen Früchte größer und süßer heranwachsen können.

Zur Obstbaumpflege gehört also wie beim Weinbau ein regelmäßiger Reduktionsschnitt. Durch die Anwendung geeigneter Schnittformen – Pflanz-, Erziehungs- oder Verjüngungsschnitt – und regelmäßiges Auslichten und Dürrastentfernen können die Bäume besser trocknen und sind weniger anfällig für Krankheiten. Der ausgewogene Schnitt reguliert auch die „Alternanz“, den unterschiedlichen Ertrag pro Jahr, und die Früchte entwickeln sich besser und geschmacklich intensiver.

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